Das JIT-System ist ein Bestandsverwaltungssystem, bei dem ein Unternehmen Waren oder Materialien so zeitnah wie möglich zu dem Zeitpunkt erhält, zu dem es sie benötigt. Das System ist darauf ausgerichtet, die Effizienz zu steigern, die Bestände zu minimieren, die Verschwendung zu verringern und die Kosten, z. B. für die Lagerung, zu senken. Wenn ein Kunde einen Auftrag storniert oder ein Hersteller aus einem anderen Grund nicht in der Lage ist, den Auftrag auszuführen, hat das Unternehmen, das für die Ausführung des Auftrags verantwortlich ist, infolgedessen nicht viele unerwünschte Bestände in den Regalen liegen.
Die Automobilindustrie ist bekannt für die Umsetzung dieser Strategie. Die Automobilhersteller halten ihre typischerweise großen Lagerbestände niedrig, verlassen sich aber in hohem Maße auf ihre Lieferkette, um die Teile zu liefern, die sie für die Herstellung der Autos benötigen, und zwar genau dann, wenn sie sie benötigen. Der Hersteller bestellt die Teile für die Herstellung des Fahrzeugs erst, wenn er den Auftrag selbst erhalten hat.
Eigentlich ist die JIT-Produktion das, was man als "Pull"-Produktionssystem bezeichnen könnte. Das Pull-System signalisiert, wann die Produktion notwendig ist. Die Nachfrage veranlasst das Unternehmen dann, die richtige Menge zur richtigen Zeit zu produzieren. Die JIT-Produktion ist natürlich mit Risiken verbunden, wie wir später in diesem Beitrag erörtern werden.